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Kangia River - Grönland 2017
Grönland besteht zum Großteil aus Eis und viele verbinden damit eine Welt fern von der Zivilisation. Genau das ist es was man vor Ort findet, zwar sind viele Orte/Dörfer mittlerweile sehr gut aufgestellt was Infrastruktur und den allgemeinen Lebensstandard angeht aber sobald man sich einige Kilometer abseits befindet sind es nur noch die wilden Tundra- und Berglandschaften die einem das Gefühl von purer Wildnis geben.
Die Anreise zur Kangia River Lodge erfolgt über Kopenhagen - Kangerlussuaq - Maniitsoq. Der letzte Flug wird lediglich mit einem kleinen Propellerflieger durchgeführt und landet dann im traditionellen Fischerdorf Maniitsoq, das vor Ort über ein sehr komfortables Hotel verfügt und somit als Anlaufstation dient bevor es mit dem Boot weiter Richtung Lodge geht. Die Bootsfahrt dauert ca. 2 Stunden die aufgrund der atemberaubenden Landschaft und kurzen Stopps zum Dorschangeln ruckzuck vorbei sind. Bei der Fischerei auf Dorsch merkt man, dass es doch noch tolle Fischbestände auf der Welt gibt, das Meer ist voll mit Fisch. Obwohl zu dieser Zeit viele Dorsche bereits auf dem Weg ins tiefere Wasser waren, ging es Schlag auf Schlag - das Abendessen für die Woche war gesichert.
Die Lodge verfügt über sechs Doppelzimmer die aufgrund ihrer geringen Größe rein zum schlafen ausgelegt sind. Es gibt eine Dusche und zwei Toiletten, sowie eine kleine hauseigene Bar die abends zum Nachttrunk einlädt. Alles in allem eine solide Unterkunft die für Grönlandverhältnisse schon fast ein wenig Luxus darstellt, wenn man die Abgeschiedenheit bedenkt und weiß, dass jedes einzelne Teil der Lodge bis hin zur Küche, der Waschmaschine oder dem Sofa auf Booten transportiert und per Hand einen ca. 100 Meter hohen Anstieg, entlang einer Felswand, hochgetragen werden muss.
Von der Lodge geht es dann jeden morgen ca. 30-40 Minuten zu Fuß an den oberen Teil des Kangia Rivers, dort ist ein kleines Basiscamp vorhanden, um die nötigsten Dinge während der Woche zu lagern. Von diesem Camp sind es 7-8 Kilometer feinstes Fliegenfischerwasser mit einem Pool/Run nach dem anderen. Das Ende stellt dann ein Wasserfall dar, der auch für die Saiblinge Endstation bedeutet, jedoch für den Angler einen Vorteil bietet, da die Fische nicht spurlos in einem See o.ä. verschwinden sondern sich im Fluss verteilen. Die Anzahl an Fisch ist absolut unglaublich, der Eindruck aus dem Meer setzt sich hier im Fluss fort und bescherte jedem von uns unglaubliche Fangzahlen am Tag mit Fischen zwischen 1-4 Kilo - es wurden sowohl komplett frische silberne Fische gefangen, als auch wunderschön gefärbte Exemplare die bereits länger im Flusssystem waren. Größere Saiblinge zwischen 4-7 Kilo haben wir gesehen bzw. gehakt aber wie so häufig im Anglerleben sind es eben meist die großen Fische die den Weg ins Freie finden, nicht zuletzt auch aufgrund der unfassbaren Kraft dieser Eiszeitsaiblinge. Gefischt wird meist mit Einhandruten in der Klasse 6-7, leichte Switch/Speyruten sind ebenfalls sehr effektiv.
Grönland gehört zu diesen Ländern, das jeder Angler einmal in seinem Leben besuchen sollte - die Kangia River Lodge bietet hierfür genau das richtige Setup. Eine Fischerei wie es sie in anderen Destinationen vor 50 Jahren gab und es ist schön zu wissen, dass auch die jüngeren Generationen genau solch eine Fliegenfischerei noch kennenlernen können, es liegt bei uns diese Orte zu schützen - Solid Adventures hat mit ihrer Operation bereits einen wichtigen Beitrag geleistet.
Tight Lines,
Felix